Arbeitskreis Energie–Klima–Umwelt

Klima-neutrales Weilheim

Titelfoto: Gerd Altmann (geralt), Pixabay

Heute ist Klimaschutz das Top-Thema weltweit. Wir haben es schon seit 25 Jahren im Fokus.
Wir, das sind Weilheimer Bürger:innen, die überzeugt sind, dass Klimaschutz zuhause, in unserer Stadt und Region passieren muss. Deshalb engagieren wir uns aktiv in der Weilheimer AGENDA 21, speziell in diesem Arbeitskreis.

Klima-Neutralität bis 2035 – dieses Ziel haben sich die Stadt Weilheim und der Landkreis Weilheim-Schongau gesetzt. Damit bekennt sich die Stadt zu einem ambitionierten Vorgehen und einer Vorbildfunktion für Bürger*innen und Unternehmen.

Wir in der AGENDA 21 wollen diese Anstrengungen konstruktiv unterstützen.
Wir wollen aufzeigen, welche Maßnahmen wirkungsvoll und machbar sind, um den Ausstoß des klimaschädlichen Kohlendioxids zu verringern.

Wie können wir unseren Energieverbrauch drastisch verringern und die notwendige Energie mehr bzw. vollständig aus regenerativen Quellen beziehen?

Wie können wir Produktion und Konsum wirklich nachhaltig gestalten?
Und was können und müssen Landwirte und Waldbesitzer zum Klima- und Umweltschutz beitragen?

Wir haben viele Ideen und konkrete, machbare Vorschläge, die wir bei der Stadt einbringen. Im Klimaausschuss des Weilheimer Stadtrats, der seit Anfang 2020 als beratendes Gremium fungiert. Siehe dieser Beitrag.
Dabei sind wir im Austausch mit den Stadtwerken, den anderen AGENDA-Arbeitskreisen und regionalen Organisationen. Eine enge Zusammenarbeit mit der Bürgerstiftung Energiewende Oberland gibt uns Zugang zu fundiertem Fachwissen, das die Basis für sachliche Argumentation und Realisierung von Maßnahmen ist.

Unsere Ziele haben wir weiter unten formuliert.

Ein wichtiger Teil unserer Arbeit ist es, Informationen an die Bürger:innen zu geben und Bewusstsein zu bilden für die größte und dringlichste Herausforderung unserer Zeit.

Interessiert? Sprechen Sie uns an. Machen Sie mit!

Wir treffen uns regelmäßig.

Sprecher des Arbeitskreises: Ottmar Back
Tel: 0881/90 95 689   AK-EKU@online.de

Was bewegt uns gerade, was haben wir bewegt in der letzten Zeit?

Jahresbericht 2021

Unsere Vision

  • im Bereich Energie: 50% weniger und 100% sauber
  • für Klimaschutz: Klimaneutralität bis 2035 (entspricht Ziel in Stadt und Landkreis)

Unsere Arbeit zur Erreichung dieser Ziele in Weilheim:

  • Mitarbeit im Klimaausschuss – u.a. mit Anträgen
  • Vorschlag von Projekten
  • Information der Bürger
  • Öffentlichkeitsarbeit
  • direkter Ansprechpartner für die Klimaschutzbeauftragte der Stadt

Anträge im Klimaausschuss

  • Antrag Beschaffungs- und Vergabestrategie im Januar,
    abgestimmt mit AK-Sprecher:innen
    => Arbeitsgruppe gestartet im Oktober
  • Antrag zur Bürgerbefragung Klimaschutz im März
    =>  Befragung abgeschlossen am 22. November
    Mehr Info hier.
  • Antrag PV-Freiflächen im Außenbereich im Mai:
    => offen
  • Antrag PV-Fassadenanlage Sporthalle (an Landrätin) im November, abgestimmt mit AK Stadtentwicklung
    => Planung des Landratsamts wird überarbeitet

Sonstiges

  • Presseaktion zu PV-Balkonkraftwerken. (Siehe Bild unten.)
  • Agenda-Kino „Power to Change“ im Juli. Mehr Info hier.
  • Info-Flyer zu PV-Anlagen (in Arbeit)

 Was war gut?

  • Start der Klimaschutzmanagerin der Stadt, K. Segerer
  • Engagement der Mitglieder im Klimaausschuss
  • Einstieg in strukturierte Projekte zum Klimaschutz und zur Energiewende

Was kann besser werden?

  • Durchsetzung der Weilheimer Charta in Bebauungsplänen
    (Solardachpflicht, Nahwärmeversorgung, …)
  • Angebote zum Bürgerengagement initiieren
    (Bürgergärten, Bürgerenergie, …)
  • Kommunikationsplattform schaffen
    z.B. Broschüre zu aktuellen Themen (Bsp. Stadtwerke) oder Infoscreens in der Stadt, Stadtbus etc.
Ausschnitt Artikel Merkur-Weilheimer Tagblatt 24.8.21 zu Balkonkraftwerk von Backs

Unsere Ziele

Die Größe des CO2-Ausstoßes muss zum wichtigen Parameter bei allen öffentlichen und privaten Entscheidungen werden.

Energieerzeugung und -nutzung

  • Für Weilheim liegt der Schwerpunkt auf dem Ausbau der Solarenergie (Photovoltaik und Thermie) sowie der Nutzung nachwachsender Rohstoffe (z.B. Holz).
  • Für den Gebäudebereich stehen energetische Sanierung sowie Nahwärmekonzepte im Fokus.
  • Zusätzlich zum inländischen Ausbau der erneuerbaren Energien könnten Importe von im Ausland mit erneuerbaren Energien produzierten klimaneutralen Energieträgern (Wasserstoff, Synfuels) hinzukommen.
  • Hierfür wären Projektpartnerschaften durch die Stadtwerke denkbar.

Unternehmen

  • Es ist essenziell, dass sich alle neuen Industrieanlagen klimaneutral betreiben lassen.
  • Eine konsequente Kreislaufwirtschaft durch Re-Use, Re-Manufacturing und Recycling von Produkten ist anzustreben und zu fördern. (Beschaffungsmanagement)
  • Der Ausbau der Infrastruktur für klimaneutrale Unternehmen muss sofort beginnen. Andernfalls wird die Zeit für den Umbau nicht reichen.
    (Stadtwerke, Netzbetreiber)
  • Entscheidungen müssen jetzt fallen und dann mit größtmöglicher Geschwindigkeit und Entschlossenheit umgesetzt werden.

Verkehr

Maßnahmen zur Dekarbonisierung des Verkehrs auf lokaler Ebene sind:

  • Verkehrsvermeidung und -verlagerung

Im Einzelnen:

  • Halbierung des Autoverkehrs bis 2035, parallel Verdoppelung der Kapazität des Öffentlichen Verkehrs (ÖPNV) .
  • Pkw-Verkehr im Innenstadtbereich auf ein Drittel des heutigen Wertes senken. Dafür Ausbau der Rad- und Fußweg-Infrastruktur und des ÖPNVs, kombiniert mit Tempolimits und Reduzierung von Fahrspuren und Parkplätzen.
  • Anreize zur Nutzung umweltfreundlicher Fahrzeuge im Stadtbereich.

Güterverkehr

  • Reduzierung des Güterverteil-Verkehrs durch zentrale Abholstationen.

Berufs- und Pendlerverkehr

  • Pendlerparken am Stadtrand mit Anbindung an ÖPNV sowie Park & Bike.
  • Etablierung von Online-Konferenzen und Shared-Office-Modellen.

Gebäude

  • Zentral fürs Erreichen von Klimaneutralität bis 2035 ist eine massive Steigerung der energetischen Sanierungsrate auf 4 Prozent pro Jahr. Aktuell liegt diese bundesweit bei lediglich 1 Prozent.
  • Ausbau der Nahwärmeversorgung sowohl für Neubaugebiete als auch im Gebäudebestand.
  • Genehmigung von Neubauten nur mit regenerativen Heizsystemen.
  • Ausbildungs- und Qualifizierungsoffensive im Handwerk.

Maßnahmen zum Klimaschutz führen meist auch zu einer besseren Umweltverträglichkeit.
Im Fokus stehen zusätzlich:

Wasser

  • Verunreinigung von Grundwasser schrittweise reduzieren.
  • Auswirkungen von Wasseraufbereitungsanlagen.
  • Einfluss von Geothermie-Nutzung auf das Grundwasser prüfen und vermeiden.

Luft

  • Immissionen aus Privathaushalten und Gewerbebetrieben vermeiden und/oder filtern.
  • Lärmbelastungen insbesondere durch Verkehr und Gewerbe durch aktive und passive Maßnahmen schrittweise reduzieren.
  • Abgase durch Verkehr insbesondere im Stadtbereich minimieren.

 Boden

  • Abfallvermeidung durch z.B. Mehrweg, Verpackungsminimierung.
  • Energetische Nutzung von Reststoffen zur Reduzierung von Deponielast.

Es sind weniger die technischen Grenzen, die über Erfolg oder Misserfolg entscheiden werden, sondern der gesellschaftliche und politische Wille.

Ist dieser gegeben, stehen der Erreichung von CO2-Neutralität bis 2035 auf der Basis heutiger Erkenntnisse keine unüberwindlichen Hindernisse entgegen.

Windrad an der Klaeranlage in Weilheim
Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der Stadthalle in Weilheim
LED-Strassenlaterne in Weilheim
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