Arbeitskreis Lebensmittel & essen
Gut essen – mit nachhaltig erzeugten Lebensmitteln aus der Region
Essen ist ein universelles Grundbedürfnis aller Menschen. Milliarden von Mahlzeiten werden täglich weltweit zubereitet. Tausende jeden Tag in Weilheim.
Wie und was wir zu uns nehmen hat direkte Auswirkung auf unsere körperliche, emotionale und soziale Gesundheit. Und noch weit darüber hinaus! Denn wie wir unsere Lebensmittel erzeugen, verarbeiten, verteilen und nutzen hat immense Auswirkungen auf alle Bereiche unseres Lebens: unsere (Land)Wirtschaft, unsere Umwelt, unser soziales Miteinander und natürlich das Klima unseres Planeten.
Deshalb hat sich innerhalb der Weilheimer AGENDA im Herbst 2020 ein Arbeitskreis gebildet, der sich mit Themen rund um Lebensmittel und Essen in der Region Weilheim auseinandersetzt. (Siehe weiter unten.)
Derzeit treffen wir uns jeweils am ersten Montag im Monat (abends). Siehe Termine. Dabei gibt es natürlich immer etwas zu essen und zu genießen.
Denn gemeinsames Kochen und genussvolles Essen ist unseres Erachtens wesentlich, um bewusste und nachhaltige Ernährung mit Spaß in die Praxis umzusetzen.
Wollen Sie „mitkochen“? Wir freuen uns über Interesse und Mitarbeit!
Sprecher des Arbeitskreises:
Heiner Putzier Tel: 0881-9279835 Email: heiner.putzier@t-online.de
Was hat uns bewegt, was haben wir bewegt? Die zwei letzten Beiträge:
Versklavung in Europa: Was würde Jesus predigen?
Ein revolutionärer Mix aus Dokumentarfilm, Spielfilm, politischer Aktionskunst und Passionsspiel um die Ethik in unserer Lebensmittel-Erzeugung: „Das Neue Evangelium“ im Weilheimer AGENDA-Kino am 14. Februar 2023.
Gemeinsam Kochen & Genießen
Der AGENDA-Arbeitskreis Lebensmittel & essen und Slow Food Pfaffenwinkel laden ein, gemeinsam aus regionalen Lebensmitteln ein köstliches Menü zu kochen und zusammen zu genießen. Am 8. Dezember 2022 in Weilheim.
2023
In diesem Jahr 2023 wollen wir das Projekt öffentliche Genuss-Inseln (siehe unten) natürlich weiterführen und (mit den Erfahrungen des Vorjahrs) verbessern.
Außerdem packen wir unser zweites große Projekt an: nachhaltig arbeitende Lebensmittel-Erzeuger:innen und -Händler im Raum Weilheim zu erfassen und bekannter zu machen.
Mit unserer Arbeit wollen wir anregen zu fragen:
- Woher kommen unsere Lebensmittel? Wo und wie werden sie angebaut?
- Wie gesund sind sie – für uns, für unsere Umwelt, für unser Klima?
- Wie und wo können wir selbst Lebensmittel anbauen und/oder verarbeiten – allein oder gemeinsam?
Für 2023 wünscht sich der AK L&e von der Stadt Weilheim u.a., dass Flächen für die Weilheimer Bürger zum Eigenanbau von Gemüse, Kräutern und Beerenobst bereitgestellt werden, und dass regional erzeugte Lebensmittel, wenn möglich in Bio-Qualität bei allen Anlässen der Stadt bevorzugt angeboten werden.
Was haben wir 2022 gemacht?
Weilheimer Genuss-Insel am Riss – Eröffnung Mai 2022 (Foto: E. Gronau)
Unser erstes Projekt ist ein großes: Genuss-Inseln in Weilheim!
Unter dem Motto „Essbar, genussvoll, nachhaltig…für ALLE!“ haben wir in Kooperation mit Slow Food Pfaffenwinkel im Mai 2022 sechs Hochbeete im Weilheimer Stadtgebiet aufgestellt, bepflanzt und gepflegt.
Und die Bürger:innen eingeladen, zu schauen, zu riechen und zu naschen. Denn was in diesen Beeten dann über den Sommer wuchs, war eine gesunde Vielfalt von Gemüse, Kräutern und essbaren Blüten: Kapuzinerkresse und Kohlrabi, Mangold und Möhren, Salat und Schnittlauch, Tomaten und Zuckererbsen und vieles mehr.
Unterstützung bei diesem Projekt fand der Arbeitskreis bei der Stadt Weilheim und vielen weiteren Akteuren.
Mehr Informationen im Flyer.
2 PDFs hier: Flyer außen und Flyer innen.
Die Resonanz war durchweg sehr positiv. Die Menschen staunten, fragten, naschten und ernteten. 1000 Stück des Flyers wurden bis zum Herbst verteilt.
Im Oktober dann haben wir den Erfolg gefeiert, mit dem „1. Genuss-Insel-FEST“. An der Stadtmauer luden wir ein, geerntete (und gerettete) Lebensmittel aus der Region – von den Genuss-Inseln, Sonnenäckern, Privatgärten etc. – gemeinsam in einen bunten Eintopf zu schnippeln und diesen und andere Köstlichkeiten vor Ort zu genießen.
Weilheimer Genuss-Insel-FEST am Riss – Oktober 2022 (Foto: M. Wessel)
Um das Thema Lebensmittel ganz praxisnah ins Bewusstsein zu rücken, haben AK L&e / Slow Food Pfaffenwinkel im Rahmen des Klimafrühlings im Mai 2022 zwei Koch-Workshops angeboten, die gut besucht waren:
- „Superfood im Pfaffenwinkel“ – Kochen mit heimischen Wildkräutern mit/bei Elisabeth Doll am Wieshof in Marnbach bei Weilheim
- „Wie schmeckt Einkorn, Emmer oder Dinkel?“ – Kochen mit heimischem Getreide mit Heiner und Inge Putzier in der Landwirtschaftsschule Weilheim.
Koch-Workshop Einheimisches Getreide, Mai 2022 in Weilheim (Foto: M. Wessel)
Zum Gemeinsam Kochen & Genießen lud der Ak L&e dann nochmal im Dezember ein. In der Küche der Landwirtschaftsschule in Weilheim bereiteten wir mit 10 Teilnehmer:innen ein Menü aus Salat, vier verschiedenen Quiches und Dessert, und genossen unsere Kreationen am großen Tisch. (Siehe Beitrag.)
Kochen & Genießen in Weilheim, Dez 2022. (Fotos: M. Wessel)
Außerdem haben wir 2022 zwei Filme im Agenda-Kino gezeigt:
- „Brot – das Wunder, das wir täglich essen (mehr dazu hier)
- „Das Neue Evangelium“ zur Ethik in unserer Lebensmittel-Erzeugung (mehr dazu hier)
Unser 1. Jahr: 2021
Ganz frisch gegründet, haben wir erstmal die Themen gesammelt, die uns im Arbeitskreis interessieren (siehe unten), und dann Schwerpunkte ausgewählt.
- Ganz oben landete: Gemeinsam Kochen (und Schmausen ;)! Aber das verhinderte leider Corona. (Noch kann Schmecken und Riechen nicht digital geteilt werden.)
- Immerhin war – im Freien – eine Milchverkostung möglich, im Oktober beim Hofgarten in Weilheim-Unterhausen. Mehr dazu hier.
- Eigenerzeugung von Lebensmitteln ist uns ganz wichtig. Der Plan, ein Stück Sonnenacker für den AK zu pachten, fiel leider buchstäblich ins Wasser bei dem extrem nassen Frühjahr. Hoffentlich klappt es nächstes Jahr.
- Dann halt in der Stadt Gemüse anbauen: ‚Urban Gardening’. Unser Interesse war/ist groß. Aber dafür brauchen wir städtische Flächen, die es dafür nicht gibt – wie sich nach einem Antrag an die Stadt herausstellte.
- Wenigstens einige Hochbeete in der Stadt sollten doch möglich sein. So stellten wir im Mai 2021 einen weiteren Antrag. Der wurde als Probemaßnahme genehmigt.
- Als sehr notwendig und hilfreich sehen wir eine (online-) Liste von Betrieben, die in der Region möglichst naturnah und handwerklich erzeugte Lebensmittel anbieten. Ein größeres Projekt – das wir im kommenden Jahr mit den Erzeugern in und um Weilheim anpacken wollen.
Für das Jahr 2022 hoffen wir auf bessere Rahmenbedingungen, um konkrete Aktionen als Präsenz-Veranstaltung durchführen zu können.
Es ist unser Ziel, das Thema Ernährung mehr in den Fokus der Weilheimer Allgemeinheit zu bringen und die Zusammenhänge unseres Essverhaltens zu Artenvielfalt, Flächenfraß, Klimaschutz, Tierwohl und individuellem Wohlbefinden aufzuzeigen.
Was sind unsere Themen?
Diese Themenbereiche haben wir derzeit formuliert. Weitere werden sicherlich dazu kommen.
- Einkaufsquellen in der Region: Wo können wir nachhaltig produzierte Lebensmittel kaufen? Bei Hofläden, am Wochenmarkt, im Einzelhandel und via Lieferdienste…
- Gemeinsam kochen und essen als soziales, informatives und genussvolles Miteinander – in Gruppen (z.B. unser AK ;), in Familien, in Unternehmen?
- Was ist nachhaltige Ernährung? Definition und Kommunikation der Grundwerte wie Regionalität, Saisonalität, Frische, Qualität, natürlicher / biologischer Anbau bzw. artgerechte Haltung… Und darüber hinaus, z.B. Krisen-Resilienz?
- Gemüseanbau im eigenen (Schreber) Garten – Information und Unterstützung
- Gemeinschaftlicher Gemüseanbau – Solidarische Landwirtschaft (SoLawi), z.B. die ‚Sonnenäcker’; Projekte in der Stadt (‚Urban Gardening’)
- Lebensmittelverschwendung – bei Endverbrauchern (richtige Lagerung, Mindesthaltbarkeitsdatum,…), Gastronomie und Handel
- Gastronomie und Lebensmittelhandwerk – Herkunft und Zubereitung der Lebensmittel; Angebot (Fleischanteil?)
- Essen in Küchen und Kantinen – Information und Bildung in Schulen, Kindergärten, Krankenhäusern, Kommunen, Unternehmen und Organisationen (z.B. die Tafel)
- Gesundheit und Ernährung – Information und Bildung in Bildungseinrichtungen, in der Familie
- Saatgut: Wert von alten, einheimischen Sorten und Sortenvielfalt
- Boden: Wie erhalten und verbessern wir die Qualität unserer Anbauböden (v.a. Humus)?